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Kapitel 3 - Der Weg zur Elite

Leon wachte am nächsten Morgen auf, gefüllt mit einer Energie, die er lange nicht mehr gespürt hatte. Die Sonne schien durch die Vorhänge und tauchte sein Zimmer in ein warmes, goldenes Licht. Er setzte sich im Bett auf und rieb sich die Augen.

„Al, bist du da?“, fragte er in Gedanken.

„Natürlich, Leon. Guten Morgen!“, antwortete die vertraute Stimme in seinem Kopf.

„Du hast gestern so viel Neues eingeführt, da hab ich komplett vergessen zu fragen… Gibt es eigentlich noch andere wie mich? Andere Erwachte?“

Al schien kurz zu zögern. „Ich weiß nur von dir, Leon. Aber es wäre durchaus möglich, dass es andere gibt. Die Welt ist groß und voller Geheimnisse.“

„Stimmt,“ murmelte Leon, seine Gedanken rasten. „Die Möglichkeit, dass es andere wie mich gibt, öffnet eine ganz neue Tür von Möglichkeiten… und vielleicht auch von Gefahren.“

„Das ist sehr wahrscheinlich,“ stimmte Al zu. „Aber jetzt, wo du erwacht bist, hast du auch die Mittel, dich diesen Herausforderungen zu stellen.“

„Ja, das stimmt,“ sagte Leon, während er sich aus dem Bett schwang und sich streckte. „Aber zuerst Frühstück. Ich fühle mich, als könnte ich einen ganzen Elefanten essen.“

Al lachte in Leons Gedanken. „Das ist die Energie des Erwachens. Aber ich rate davon ab, einen Elefanten zu verspeisen. Wie wäre es stattdessen mit einem guten, ausgewogenen Frühstück?“

Leon schmunzelte und ging ins Badezimmer. Während er sich die Zähne putzte und sein Gesicht wusch, konnte er nicht umhin, sich im Spiegel zu betrachten. „Sieh mich an, auf dem Weg, ein Held zu werden,“ dachte er, ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Ein Held fängt immer klein an, Leon. Aber vergiss nicht, dass selbst die größten Abenteuer aus einfachen Anfängen entstehen,“ antwortete Al.

„Philosophisch so früh am Morgen, hm?“

„Nun, es ist meine Aufgabe, dich auf deinem Weg zu begleiten und dir dabei zu helfen, dein volles Potenzial auszuschöpfen,“ sagte Al.

Leon nickte und betrat die Küche, wo der Duft von frisch gebrühtem Kaffee ihm sogleich entgegenschlug. Sein Vater saß am Tisch, vertieft in die Zeitung, und seine Mutter stand am Herd, wo sie das Frühstück zubereitete.

„Guten Morgen, ihr beiden,“ sagte Leon, und selbst ihm fiel auf, dass seine Stimme heute voller Selbstvertrauen klang.

Sein Vater schaute auf und sein Blick verweilte einen Moment länger auf ihm. „Guten Morgen, Leon. Du strahlst ja vor Energie heute.“

Seine Mutter wandte sich vom Herd ab und sah ihn mit einem Lächeln an. „Wie wär’s mit proteinreichen Pfannkuchen? Ein Power-Frühstück für einen energiegeladenen Tag?“

Leon lachte, ein authentisches Lachen, das seine Mutter schon lange nicht mehr gehört hatte. „Das klingt fantastisch, Mom.“

Während er aß, schossen ihm Gedanken an dem ihm bevorstehende Tag und die damit verbundenen Herausforderungen durch den Kopf. „Die Schule wird jetzt eine ganz andere Erfahrung sein,“ dachte er, als er den letzten Bissen seines Frühstücks genoss.

„Ich muss jetzt los, sonst komme ich noch zu spät. Ihr werdet sehen, dieses Jahr wird anders,“ sagte Leon, seine Augen blitzten vor kaum verhohlener Aufregung.

Nachdem er das Haus verlassen hatte, atmete seine Mutter tief durch. „Ich hoffe wirklich, dass er dieses Jahr die Kurve kriegt.“

Sein Vater legte liebevoll eine Hand auf ihre Schulter und sagte: „Mach dir keine Sorgen, er hat etwas in den Augen, das ich lange nicht gesehen habe. Er wird seinen Weg finden.“

Leon lief die Straße entlang mit einem Rucksack voller Bücher und Hefte und kaum hatte er die Ecke erreicht, traf er auf Tom und Jenny, seine besten Freunde seit der Grundschule.

„Hey, Leon! Bereit für den nächsten Streich?“ rief Tom und zeigte ein verschmitztes Grinsen.

Jenny nickte zustimmend, aber bevor sie etwas sagen konnte, unterbrach Leon sie. „Leute, ich muss euch was sagen. Ich hatte gestern ein Gespräch mit Frau Schmidt. Sie meint, ich könnte viel mehr aus mir machen, wenn ich mich nur ein bisschen mehr anstrengen würde. Und wisst ihr was? Sie hat recht.“

Tom und Jenny tauschten einen verwirrten Blick. „Wow, das ist… überraschend,“ sagte Jenny schließlich.

„Ich dachte, du würdest diese ganze Schulsache nicht so ernst nehmen,“ fügte Tom hinzu und schnalzte mit der Zunge. „Bist du sicher, dass du nicht einfach ausgerutscht bist und dir den Kopf gestoßen hast?“

Leon lächelte. „Ganz sicher. Ich glaube, es ist Zeit für mich, ein paar Dinge in meinem Leben zu ändern. Ich möchte sehen, was passiert, wenn ich mein Bestes gebe.“

Tom sah ihn mit einem Hauch von Enttäuschung an. „Also keine Streiche mehr?“

Leon schüttelte den kopf. „Ich sage nicht, dass wir keinen Spaß mehr haben können. Aber vielleicht ist es an der Zeit, ein wenig erwachsener zu werden, wisst ihr?“

Ruf bei Tom und Jenny -50 Punkte

In diesem Moment trat Izzy zu ihnen. Ihr Blick traf Leons, und es war, als ob ein Funke zwischen ihnen übersprang. „Ich finde das großartig, Leon. Es ist nie zu spät, sich zu ändern.“

Tom runzelte die Stirn. „Na toll, der Musterschüler ist geboren.“

Ruf bei Izzy +150 Punkte

Izzy schenkte Tom und Jenny keine Beachtung. Sie trat vor, ihre Augen funkelten, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Sie gab Leon einen schnellen, aber intensiven Kuss auf die Wange und zwinkerte ihm zu. „Ich bin stolz auf dich“, flüsterte sie, ihre Stimme ein Gemisch aus Zuneigung und Bewunderung. Mit einem kurzen, verlegenen Lächeln eilte sie dann in Richtung Schule davon.

Leon blieb wie angewurzelt stehen. Ein warmes Gefühl breitete sich von der Stelle aus, die Izzy geküsst hatte, durch seinen ganzen Körper. Es war, als hätte sie nicht nur seine Wange, sondern auch seine Seele berührt. Er berührte die Stelle und fühlte eine Wärme, die von innen zu kommen schien.

„Was ist los? Noch nie einen Kuss bekommen?“ Tom lachte, aber Leon ignorierte ihn. Seine Gedanken waren bei dem warmen Gefühl, das immer noch in ihm nachhallte.

„Das wird definitiv ein interessantes Schuljahr,“ dachte er, sein Blick fest auf den Horizont gerichtet, der vor ihm lag.

Leon trat auf den Schulcampus und spürte sofort eine ungewöhnliche Elektrizität in der Luft. Es war, als ob die Welt selbst die Bedeutung dieses Tages spürte, als ob das Schicksal selbst ihm ein Zeichen gab. Er schaute sich um, seine Augen suchten nach einer Erklärung für dieses Gefühl, aber es war, als würde die Luft selbst knistern, als ob die Welt um ihn herum vibrieren würde.

Einige seiner Mitschüler, die in kleinen Gruppen standen und sich unterhielten, bemerkten seine offensichtliche Ablenkung. Ihre Blicke trafen die seinen, und ein leiser Flüstertusch begann.

„Was ist los mit Leon?“

„Siehst du das auch? Er wirkt so… anders.“

Leon bemerkte die Aufmerksamkeit, die er erregte. Er schüttelte den Kopf, lächelte und winkte ab. „Nichts, alles gut“, antwortete er auf die unausgesprochene Frage in ihren Augen. Sein Herz schlug schneller, aber er wischte die Gedanken beiseite. Jetzt war nicht der Moment für Ablenkungen.

Kaum hatte er die Eingangstür der Schule durchschritten, als die Welt um ihn herum innehielt. Es war, als würde die Zeit kurz stoppen, als würde das Universum auf Pause drücken, nur um ihm diesen einen Moment zu geben. Dann erschien ein neues Fenster vor seinen Augen, ein Fenster, das wie ein Hologramm in der Luft schwebte, aber nur für ihn sichtbar war.

Main-Quest freigeschaltet: Der Weg zur Elite – Schuljahresherausforderung

Seine Augen flogen über die Worte, und für einen Moment konnte er nicht atmen. Das Gewicht der Quest, die Tragweite dessen, was es bedeutete, traf ihn mit voller Wucht. Es war mehr als eine Herausforderung; es war eine Transformation, es war quasi seine Main-Quest. Und gleichzeitig spürte er, wie eine Last von seinen Schultern fiel. Endlich hatte sein Leben, sein Erwachen, einen klaren Zweck, eine Richtung.

Er spürte, wie seine Handflächen schwitzten, aber es war ein gutes Schwitzen, ein Zeichen der Erwartung und der Vorfreude. Er schloss das Questfenster mit einer kurzen mentalen Geste und spürte, wie sich die Realität um ihn herum wieder einrastete.

Die Schüler um ihn herum gingen weiterhin ihren Aktivitäten nach, ahnungslos von dem epischen Pfad, der sich gerade vor Leon geöffnet hatte. Aber das war in Ordnung. Er brauchte keine Zuschauer für das, was kommen würde. Denn wenn er eines aus seiner neuen Quest gelernt hatte, dann war es, dass wahre Helden oft im Verborgenen agieren.

Als die Schulglocke ertönte, um den Unterrichtsbeginn anzukündigen, nahm Leon in der ersten Reihe Platz. Seine Lehrer bemerkten seine ungewöhnliche Position und den ernsthaften Ausdruck auf seinem Gesicht, aber sie sagten nichts. Seine Mitschüler tauschten verwunderte Blicke aus, als er eine Reihe von intelligenten Fragen stellte und tiefgründige Antworten gab. Selbst Tom und Jenny, die neben ihm saßen, sahen sich ungläubig an.

„Was ist los mit dir?“, flüsterte Tom während einer kurzen Unterrichtspause. „Du wirkst so… engagiert.“

„Das bin ich auch,“ antwortete Leon, ohne den Blick vom Lehrer zu wenden. „Ich habe viel vor.“

Die Stunden vergingen wie im Flug, und ehe er sich versah, war es Zeit für die Mittagspause. Leon packte seine Sachen zusammen und suchte sich einen ruhigen Ort in der Schulbibliothek. Er setzte sich in eine abgelegene Ecke, öffnete sein Quest-Fenster und begann, die Details zu studieren.

Main-Quest: Der Weg zur Elite – Schuljahresherausforderung

Ziele:

  • Erreiche mindestens den 20. Platz im Midterm-Ranking in jedem Fach.
  • Erreiche mindestens den 10. Platz im Endterm-Ranking in jedem Fach.

Belohnungen:

  • Für jedes ‚A‘ in einem Test: +1 Level in der jeweiligen Fähigkeit
  • Platz 20-11 im Ranking: +1 Level, 3 freie Attributspunkte
  • Platz 10-2 im Ranking: +2 Level, 5 freie Attributspunkte
  • Platz 1 im Ranking: +3 Level, 10 freie Attributspunkte

Strafen:

  • Beim Verfehlen der Ziele: -1 Level in der jeweiligen Fähigkeit
  • Kein Fach mit einer ‚A‘-Bewertungen: -5 freie Attributspunkte

Leon starrte auf die Worte und fühlte eine Mischung aus Aufregung und Ehrfurcht. Diese Quest war kein Kinderspiel; sie war eine ernsthafte Herausforderung, die seine gesamte Hingabe erforderte. Und gerade weil er wusste, wie das Schulsystem funktionierte, konnte er das Ausmaß dieser Herausforderung vollends erfassen.

In seinem Kopf spielten sich Gedanken an die „Midterm Examinations“ und „Endterm Examinations“ ab, die zwei Hauptprüfungsphasen jedes Semesters. Diese Tests waren nicht nur bekannt für ihren Schwierigkeitsgrad, sondern auch für den intensiven Wettbewerb, den sie unter den Schülern entfachten. Die Ergebnisse wurden anonymisiert in einem Ranking veröffentlicht, das weit mehr war als nur eine Liste; es beeinflusste den sozialen Status, den Respekt und sogar Freundschaften.

„Das bedeutet, dass ich in jedem Fach gut abschneiden muss, nicht nur in den Fächern, die mich interessieren,“ dachte Leon. „Diese Quest ist wie ein Marathon, nicht wie ein Sprint. Jeder Test, jede Hausaufgabe zählt. Und ich kann es mir nicht leisten, auch nur einen zu vermasseln.“

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf griff Leon nach seinem Rucksack, bereit für die nächste Unterrichtsstunde. Doch bevor er aufstand, zog er ein weiteres Notizbuch aus seiner Tasche und blätterte es auf eine Seite, die er zu Beginn des Schuljahres angelegt hatte. Dort stand die Überschrift „Noten des letzten Schuljahres“ in sauberen Blockbuchstaben.

Er sah die Liste der Fächer und die dazugehörigen Noten durch:

  • Mathematik: D
  • Geschichte: C-
  • Englisch: B
  • Sport: B
  • Physik: D+
  • Biologie: C
  • Sozialkunde: D-
  • Informatik: C+

Die Zahlen waren alles andere als ermutigend. Sein Notenschnitt war gerade gut genug, um versetzt zu werden, aber weit davon entfernt, etwas zu sein, auf das er stolz sein könnte.

Er griff nach seinem Stift und begann, neben jedem Fach konkrete Pläne zu schreiben.

  • Mathematik: „Nachhilfe finden, verpassten Stoff nacharbeiten.“
  • Geschichte: „Zusätzliche Texte lesen, um den Kontext besser zu verstehen.“
  • Englisch: „Vokabeln täglich wiederholen, englische Bücher lesen.“
  • Physik: „Experimente zu Hause nachvollziehen, YouTube-Tutorials anschauen.“
  • Biologie: „Praktische Übungen machen, wo möglich.“
  • Sozialkunde: „Aktuelle Ereignisse verfolgen, Meinungen analysieren.“
  • Informatik: „Kleine Projekte starten, um Programmiersprachen besser zu verstehen.“

Nachdem er seine Pläne für jedes Fach festgehalten hatte, schloss er das Notizbuch und steckte es zurück in seinen Rucksack. Jetzt hatte er nicht nur eine Quest, sondern auch einen konkreten Plan, um sie zu erfüllen.

Leon klappte sein Notizbuch zu und steckte es zusammen mit seinem Stift in den Rucksack. Er atmete tief durch, sein Herz pochte vor Aufregung und Antizipation. Sein Plan war klar umrissen, die Main-Quest eine Herausforderung, die sein ganzes Wesen erfüllte. Er fühlte sich bereit, aber wusste, dass der Weg vor ihm nicht einfach sein würde.

Gerade als er aufstehen wollte, um die Bibliothek zu verlassen, hörte er Al’s Stimme in seinen Gedanken.

„Leon, es ist Zeit, dass wir über etwas sprechen,“ meldete sich Al.

„Was gibt’s?“, fragte Leon, die Stirn gerunzelt.

„Es ist an der Zeit, den Companion-Skill ‚Fokus‘ zu deaktivieren. Du hast deine Main-Quest, und jetzt ist es wichtig, dass du mehr über das System und seine Möglichkeiten erfährst.“

„Okay, das klingt interessant. Wie gehen wir vor?“

„Schließe deine Augen,“ wies Al ihn an.

Leon schloss die Augen und fühlte, wie sein Geist von der physischen Welt abdriftete. Was er als nächstes erlebte, würde sein Verständnis von allem, was er bisher für möglich gehalten hatte, grundlegend verändern.

Published inOrigin Awakening

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