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Kapitel 4 - Eine neue Welt

Die Schwärze verschwand und seine Sinne kehrten zurück. Joshua erwachte langsam in einem Wald, der ihm vollkommen fremd war. Er fühlte sich benommen und verwirrt, als er versuchte, sich aufzusetzen. Er sah sich um und stellte fest, dass er sich in einer fremden Umgebung befand. Der Wald war dicht und undurchdringlich, die Bäume ragten hoch in den Himmel und das Unterholz schien unendlich zu sein. Es war warm und die Luft roch nach Frühling.

„Wo bin ich denn jetzt hier gelandet?“, fragte er sich. „Eben stand ich noch in dem Krater mit Emma.“ Er blickte sich um und suchte mit den Augen nach ihr, konnte sie aber nirgends entdecken. Er suchte nach einem Anhaltspunkt, nach irgendetwas, das ihm sagte, wo er war. Aber da war nichts. Keine Häuser, keine Straßen, keine Menschen. Er war allein. Er stand auf und tastete seine Taschen ab. Er hatte nichts bei sich, nur seine Kleidung, die er am Leib trug.

„Ich bin verloren“, dachte er. „Und ich hab keine Ahnung wie ich hergekommen bin oder wie ich wieder zurück komme.“

Als hätte etwas auf seine Aussage reagiert, öffnete sich plötzlich ein virtuelles Fenster vor seinen Augen:

Initialisierung abgeschlossen. Neue Quest verfügbar.

Finde deinen Weg.
„Du befindest dich in einer fremden Welt und hast keine Ahnung, wo du bist oder wie du hergekommen bist. Deine Aufgabe ist es, deinen Weg zu finden und herauszufinden, was mit dir passiert ist.

Um deinen Weg zu finden, musst du die Umgebung erkunden und nach Hinweisen suchen. Du kannst dich auf deine Fähigkeiten und dein Wissen verlassen, um Rätsel zu lösen und Hindernisse zu überwinden. Du kannst auch anderen Lebewesen begegnen und von ihnen lernen oder dich mit ihnen verbünden.

Halte die Augen offen und sei bereit, alles zu tun, um deinen Weg zu finden. Good luck!“

Joshua las die Nachricht und runzelte die Stirn. Er konnte nicht glauben, dass er in einem Spiel gefangen war. Er hatte immer gewusst, dass virtuelle Realität fortschrittlich war, aber er hätte nie gedacht, dass er selbst einmal Teil davon sein würde. Er überlegte kurz, ob er die Quest ablehnen sollte, aber er wusste, dass es die einzige Möglichkeit war, um hier raus zu kommen.

„Also gut“, sagte Joshua entschlossen. „Ich werde meinen Weg finden. Ich werde herausfinden, was hier vor sich geht und ich werde hier raus kommen.“

Er dachte einen Moment nach, und erkannte, dass er sich in einer Situation befand, die er nur aus Büchern, Animes und MMOs kannte. Er hatte sich immer für einen Kenner der virtuellen Realität gehalten und wusste, wie man sich in einer Welt mit festen Regeln und Zielen zurechtfinden musste. Er erinnerte sich an die Gefahren von VRMMOs wie ‚Sword Art Online‘ und wusste, dass er sich in einer ähnlichen Situation befand.

„Was ist der nächste Schritt?“ Wieder dachte er einige Sekunden nach, bevor entschlossen sagte: „Status!“.

Plötzlich spürte er ein Kribbeln in seinem Kopf und ein Fenster öffnete sich vor seinen Augen. Es war ein Statusfenster, ähnlich wie in einem Videospiel.

Namen: Joshua Parker
Rasse: Mensch
Klasse: Novize

Primäre Attribute:
Stärke: 5
Geschicklichkeit: 5
Konstitution: 5
Intelligenz: 5
Willenskraft: 5

Sekundäre Attribute:
Leben: 50 / 50
Ausdauer: 50 / 50
Mana: 0 / 0

Fähigkeiten:
Identifikation: Stufe 1
Erste Hilfe: Stufe 1

Joshua betrachtete seinen Status und inspizierte seine Klasse worauf sich ein Fenster mit genaueren Informationen öffnete.

Novize
Die Novizenklasse ist die Grundklasse für alle Menschen dieser Welt. Sie haben die Möglichkeit, sich in verschiedene Richtungen zu spezialisieren, indem sie Fähigkeiten erwerben, die ihren Wünschen entsprechen. Sie haben die Freiheit, ihre eigene Geschichte in dieser Welt zu schreiben und ihren Weg zu finden.
+1 auf alle Attribute und +3 Attributpunkte zur freien Verteilung je Level.

Als er das las, schossen ihm die Augenbrauen hoch. „Meinen Weg finden“, murmelte er vor sich hin. Er wusste, was er zu tun hatte. Er musste Leveln und sich spezialisieren.

Mit einem klaren Ziel vor Augen, begann Joshua, sich umzusehen. Er suchte nach irgendetwas, das er als Waffe verwenden konnte, auch wenn es nur ein Stock war. Er wusste, dass die Gefahren in dieser Welt noch unbekannt waren und er musste auf alles vorbereitet sein. Er war entschlossen, Emma zu finden und sie in Sicherheit zu bringen.

Er durchsuchte das Unterholz und suchte nach irgendwelchen Anzeichen von Emma. Er rief ihren Namen, aber es kam keine Antwort. Seine Gedanken rasten und er fragte sich, ob sie in Schwierigkeiten war oder ob sie sogar verletzt war. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte.

Aus seinen Gedanken gerissen, hörte er ein Rascheln in einem Gebüsch hinter sich. „Emma?“, rief er. Das Rascheln wurde lauter und plötzlich schoss etwas daraus hervor. Über dem Kopf des Tieres konnte er eine kleine Textbox erkennen.

Wilder Keiler, Level 3

„Level 3?“, dachte Joshua. „Pack ich den überhaupt?“ Er hatte keine Zeit zu überlegen, ob er fliehen wollte oder nicht. Mit wilden Augen und geblähten Nüstern kam der Keiler auf Joshua zu. Seine Muskeln spannten sich an, bereit zum Angriff. Er packte den Stock fester, den er vorher aufgehoben hatte und hielt ihn vor sich wie eine Waffe. Der Keiler war nur noch ein paar Schritte entfernt und Joshua wusste, dass er jeden Moment angreifen würde.

Mit wild klopfendem Herzen und zitternden Händen stand Joshua dem Keiler gegenüber. Der riesige Keiler mit seinen mächtigen Muskeln und den tückischen Augen war ein beeindruckender Gegner. Joshua hatte nicht damit gerechnet, jemals gegen ein solches Wesen kämpfen zu müssen, aber er wusste, dass er keine andere Wahl hatte. Das Wildschwein grunzte tief und rannte auf Joshua zu. Joshua war bereit, alles zu geben.

Joshua sprang zur Seite, um dem Angriff auszuweichen. Der Keiler prallte gegen einen Baum und Joshua nutzte die Gelegenheit, um den Stock in die Flanke zu rammen. Der Monster brüllte vor Schmerz und Wut und rappelte sich schnell auf.

Der junge Programmierer konnte spüren, wie das Adrenalin durch seine Adern rauschte. Er wusste, dass er nicht nur gegen das Tier, sondern auch gegen die Zeit kämpfte. Jede Sekunde, die verging, brachte ihn näher an den Punkt, an dem er nicht mehr in der Lage sein würde, den Keiler zu besiegen. Genau in diesem Moment setzte sein Gegner zu einer blitzschnellen und mächtigen Attacke an. Joshua wurde getroffen und flog durch die Luft. Er landete hart auf dem Boden und spürte, wie der Schmerz durch seinen Körper schoss. Wie in Trance richtete er sich langsam auf und konnte spüren, dass er verletzt war. Der Keiler stand nun vor ihm, bereit zum tödlichen Schlag.

Mit einer Wildheit, die ihn selbst überraschte, stürzte sich Joshua auf das Vieh. Er schlug wieder und wieder mit dem Stock zu, immer wieder traf er das Tier in der Schnauze und immer wieder brüllte es vor Schmerz und Wut. Der Wald hallte von den Geräuschen des Kampfes wider, als die beiden Kontrahenten einander in einem tödlichen Tanz gegenüberstanden.

Der Keiler schien unerschütterlich, seine Wut wurde immer größer und Joshua wusste, dass er schnell handeln musste, bevor es zu spät war. Er holte tief Luft und mit einer letzten Anstrengung, packte er den Stock mit beiden Händen und stieß ihn mit aller Kraft in das Herz des Keilers. Der Keiler brach zusammen und lag still.

Erschöpft und atemlos stand Joshua da, sein Herz hämmerte in seiner Brust. Er hatte es geschafft, den scheinbar übermächtigen Gegner zu besiegen. Er hatte sich selbst bewiesen, dass er mehr war als nur ein Programmierer. Er war ein Gamer und verstand sein Handwerk!

Bonuserfahrung erhalten für das Töten eines Gegners über deinem eigenen Level.

Seine Hände zitterten so sehr, dass er den Stock fallen ließ. Er hatte gewonnen, aber der Kampf hatte ihn alle Kraft gekostet. Er betrachtete seine Lebensanzeige und stellte fest, dass sie 8/50 anzeigte. Es war ein knapper Kampf gewesen. Würde er wirklich sterben, wenn sein Leben auf 0 fiel? Er wollte es nicht herausfinden. Er wollte etwas ausprobieren, wofür er im Kampf keine Zeit hatte. Er konzentrierte sich auf eine seiner Fähigkeiten: Erste Hilfe!

Es geschah ganz intuitiv. Ein warmer Hauch durchströmte ihn und verschaffte ihm Erleichterung. Sein Lebensbalken kletterte langsam nach oben. In der linken oberen Ecke sah er ein kleines Icon.

Regeneration: +5 Leben/Minute für 10 Minuten

Völlig erschöpft lehnte er sich an den nächsten Baum, schloss die Augen und ließ die Regeneration für sich arbeiten.

Published inNanite Legacy

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